Schreckensmeldung in den Newsspalten der heutigen Gazetten: Millionen Menschen in Deutschland haben sich im vergangenen Jahr nach eigener Beurteilung kein ausreichend warmes Zuhause leisten können. Laut Statistischem Bundesamt lebten 5,5 Millionen Menschen in Haushalten, die nach eigener Einschätzung ihr Haus oder ihre Wohnung aus finanziellen Gründen nicht angemessen warmhalten konnten. Grund für den Anstieg dürften vor allem die höheren Energiepreise im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine gewesen sein, heißt es. Millionen von Menschen, die schlotternd im Kalten sitzen? Brauchen sie finanzielle Hilfe? Zu wenig Wärme in den Hütten?
Ich erinnere mich: Meine Kindheit und Jugend habe ich Ende der fünfziger /Anfang der sechzigger Jahre in einem ländlichen Gehöft in der Provinz verbracht. Die einzige Heizquelle im ganzen Haus – 120 qm für fünf Menschen – war der alte Küchenherd, der mit Holz und Briketts befeuert wurde. Fließend Warmwasser gab es nicht – stattdessen einen großen Zinktopf mit ein paar Litern, der immer hinten auf der Herdplatte stand. Geschlafen habe ich bis zum 12. Lebensjahr zusammen mit meiner Großmutter und meiner kleinen Schwester in einem 20qm Zimmer, in dem ein uralter gusseiserner Kaminofen stand. Der wurde alle Schaltjahre mal beheizt, wenn eine(r) von uns krank war. Ich erinnere mich nicht daran, in jener Zeit jemals gefroren zu haben. Jene frostigen Zeiten (…es gab damals noch richtig kalte Winter!) sind noch nicht lange her. Für mich ist es, als wäre das gestern gewesen, und ich habe noch viele schöne Erinnerungen an diese Zeit. Es hat mir nicht wirklich an etwas gemangelt.
Meine Gedanken sind bei den Menschen, die jetzt in der Ukraine in zerschossenen Häusern in wirklich frostiger Kälte hocken. Laut Umfragen sinkt die Bereitschaft der Deutschen, den Nachbarn im Osten zu helfen – der Spendenfluß ist drastisch gesunken. Es sind die Menschen in der Ukraine, die wirklich Unterstützung und Hilfe brauchen. Zu wenig Wärme in den Herzen!