Eingeschneit und einsam – was nun, was tun an diesem Wochenende? Genießen wir die Schneelebigkeit des Bilderbuchwinters. Nach einem ausgedehnten Sparziergang durch die verschneite Landschaft sind wr wieder daheim, schön warm eingemummelt vor der Kamintapete, mit einer Tasse heißen Tees und ein paar guten Büchern! Fangen wir mit einem wichtigen Sachbuch an.
Wilfried Bommert, Kein Brot für die Welt. Die Zukunft der Welternährung,
Riemann Verlag, München 2009,352 Seiten,
ISBN 978-3-570-50108-5, Preis 19,95 Euro
„Wir stehen am Abgrund einer Welternährungskrise“ mahnt der Journalist und Agrarwissenschaftler Wilfried Bommert. In „Kein Brot für die Welt“ – einem der wichtigsten Bücher des vergangenen – Jahres, konfrontiert er den Leser mit der vielleicht radikalsten Herausforderung der nächsten Zukunft, bei deren Bewältigung der Menschheit die Zeit davonläuft.
Im Frühjahr 2008 protestierten weltweit Menschen gegen explodierende Lebensmittelpreise und Hunger. Es gab Tote und unzählige Verletzte. Die Wirtschafts- und Finanzkrise, so urteilt Bommert, hat die Lage nur vorübergehend entspannt: Die Zahl der Hungernden wächst rasant; die Weltpolitik ist auf die herannahende Katastrophe nicht vorbereitet. Der Autor schildert eindringlich und verständlich die Zusammenhänge zwischen Klimawandel, Wasserknappheit, Bodenerosion, Energiehunger und anderen Faktoren der weltweiten Lebensmittelproduktion. Er kommt zu deprimierenden Schlussfolgerungen, die wenig Hoffnung lassen. Man merkt dem gut recherchierten und spannend zu lesenden Buch allerdings Bommerts berufliche “Heimat” an. Auf ernährungswissenschaftliche Aspekte, die die Krise wenn nicht vermeiden, so doch hinauszögern könnten, geht der studierte Landwirt kaum ein. So beklagt er den zunehmenden Fleischhunger der Welt als einen der wichtigsten Faktoren für die Beschleunigung der Krise, erwähnt dabei aber nicht einmal die Möglichkeit eines zumindest teilweisen Fleischverzichtes in den Wohlstandsnationen als Lösungsansatz.