„Fressig – einfach nur prollig“ – mit dieser Headline habe ich auf dem Tellerrand den aktuellen Werbespot der Rügenwalder Mühle kritisiert. Jetzt hat das Unternehmen reagiert. Offensichtlich war ich nicht der einzige, dem das Adjektiv „fressig“ aufgestoßen ist. Christian Rauffus, Geschäftsführer der Rügenwalder Mühle, schreibt mir in einer E-Mail u. a.: „Seit Beginn unserer neuen Pommersche Fernsehwerbung haben uns einige Kunden geschrieben und den Ausdruck „fressig“ bemängelt. Da wir soweit möglich auf die Wünsche unserer Kunden eingehen und versuchen, diese zu erfüllen, wurde in dieser Woche eine neue Sprachaufnahme gemacht. Der Spot wird in den nächsten Tagen ausgetauscht.“
Das “Familienunternehmen mit Gesicht” hat Charakter gezeigt. Einem Wursthersteller liegt natürlich der Verkauf seiner Würste am Herzen – er sollte aber auch das Thema nachhaltige und gesunde Ernährung im Auge behalten. Das geht manchmal schon, indem man einfach nur ein kleines Wörtchen aus der Werbung streicht. Von Seiten der Hersteller wird immer wieder das lädierte Image der Lebensmittelwirtschaft beklagt. Gäbe es mehr Unternehmen, die sich auf echten Dialog mit den Kunden einlassen und auf Kritik mit Handlungsbereitschaft reagieren, dann sollte das Imageproblem irgendwann keines mehr sein.
Guter erster Schritt! Erfreulich, dass ein Lebensmittelproduzent mal schnell auf Protest reagiert. Bleibt zu wünschen, dass es auch so schnell geht, wenn es im wahrsten Sinne des Wortes “ans Eingemachte”, sprich an qualitative Verbesserungen oder Trsnsparenz bei den Zutaten geht.