Wenn Sie nicht gerade in Rom wären, könnten Sie in dieser Woche nach den Gottesdiensten in ihrem Bistum die Kollekte für die Aktionswoche der Welthungerhilfe (vom 13. Bis 20. Oktober), sammeln lassen. Da kämen sicher ein paar tausend Euro zusammen. Stellen Sie sich vor: Mit 1.000 Euro kann man 10 Kinder irgendwo in einem der Hungerzonen der Welt fast ein Jahr lang ernähren. Das würden Sie wissen, wenn Sie „33 Cent – um ein Leben …
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Boykottiert foodwatch…
..fordert Autor Martin Reeh in der taz vom vergangenen Wochenende. Wie kommt er dazu? Man stelle sich vor: Ein Unternehmen der Lebensmittelindustrie lässt Menschen zu Hungerlöhnen oder ganz ohne Geld arbeiten und streicht die Gewinne aus der Vermarktung der Produkte ohne Lohnkosten ein. Dagegen würde foodwatch-Chef Thilo Bode doch sicher lauthals Sturm in allen Talkshows laufen. Derzeit unterstützt Thilo Bode ein Unternehmen, das Ähnliches tut, indem er selbst unentgeltlich dafür arbeitet – allerdings keines aus …
Hofreiter: Wer Fleisch isst, frisst anderen die Lebensgrundlage weg?
Das Wort zum Sonntag kam heute vom neuen Fraktionschef der Grünen Anton Hofreiter, der im Interview mit der WAMS konstatiert : „Bei uns muss sich einges ändern“- und aus dem Veggie-Day Debakel die Lehre zieht: „ Diese Haltung: ‚Wir wissen, wie du zu leben hast‘, die müssen wir ändern. Es macht einen großen Unterschied, ob wir sagen, wir wollen, dass es in jeder Kantine ein anständiges vegetarisches Gericht gibt. Oder ob wir den Eindruck vermitteln, …
Verschluckt vom Veggie-Day: Renate Künast
Das Schicksal Renate Künasts wird deutschen Ernährungspolitikern eine ewige Warnung sein. „Unser täglich Kotelett gib uns heute!“ Künast hat es gewagt, an diesem zentralen Mantra bürgerlicher deutscher Esskultur zu rütteln – mit dem eigentlich unspektakulären Vorschlag eines Veggie-Day – und wurde durch einen Sturm der Entrüstung abgestraft. Für alle, die nach ihr kommen, wird das eine Warnung sein: An diesem ehernen Gebot wird sich fürderhin lange, lange kein deutscher Politker mehr vergreifen. Wenn es darum …
Esskultur im Wahlkampf: Angela Merkel
Auf die Frage der Zeitschrift “Neon” nach dem Unvernünftigsten, das sie in ihrer Jugend gemacht hat, antwortet die Kanzlerin: Zu viel Kirschwein getrunken. Da tritt die alkoholische Wirkung noch schneller ein als bei normalem Rotwein, das habe ich unterschätzt. Nach einem solchen Exzess kann ja nichts mehr passieren! Daraus hat sie für die Poltik gelernt: Nur nicht über die Stränge schlagen! No risk, no fun, no Kirschwein – stattdessen Realpolitik. Aber: In der Poltik ist …
Absurdes Sommertheater: Vom Veggie-Day und anderen Luxusproblemen
Absurdes Sommertheater: Während knapp eine Milliarde Menschen hungern, leisten sich die Deutschen den Luxus, mit teutonischem Furor über den Veggie-Day zu diskutieren. In der Wochenendausgabe der taz sinnieren Menschen mit einem Einkommen von weit über 100.000 Euro darüber, ob sie nicht reich, sondern doch nur allenfalls wohlhabend sind, dass die Steuerpläne der Grünen eine Zumutung sind und kommentieren diese – nun völlig philosophiefrei: „Es hackt wohl“. Die ZEIT macht den Tanz ums goldene Ich zum …
„Veggie-Day? Bei uns nicht machbar – schon gar nicht vor den Wahlen!”
Der Vorschlag der Grünen, einen Veggie-Day in Kantinen einzuführen (siehe auch den gestrigen Blogeintrag), hat unglaublichen Wirbel entfacht und ganze Shitstürme im Web ausgelöst. Prof. Christoph Klotter, Ernährungspsychologe an der Universität Fulda, analysiert im Gespräch mit Friedhelm Mühleib die Gründe, die hinter dem öffentlichen Aufschrei stehen: Mühleib: Wie lässt sich so viel Aufregung um ein bisschen weniger Fleisch in unserem Ernährungsalltag erklären? Klotter: Der Veggie-Day wird von vielen als Reglementierung in einem sehr intimen Bereich …