Das Wort zum Sonntag: Wer Fleisch isst, verachte den nicht, der es nicht isst; wer kein Fleisch isst, richte den nicht, der es isst. Dieser Satz (gefunden in einem Tweet von Daniel Kofahl) aus dem Römberbrief (Römer 14, 3) lässt darauf schließen, dass es schon vor 2000 Jahren heftige Auseinandersetzungen um die Frage gab: Fleisch – ja oder nein. Für alle, die es interessiert, hier ein etwas umfangreicherer Auszug aus dem Römerbrief 14, der neben …
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I’d like to buy the world a drink, that doesn’t cause disease
Wenn aus Hippies Oldies werden, rächen sich die Sünden der Jugend, die man damals nicht für Sünden, sondern für ein Symbol neuer Zeiten hielt. Man schrieb das Jahr 1971. Aus “I’d like to teach the world to sing” wurde “I’d like to buy the world a Coke”. Damals war das ein gelungener Schachzug der Coca-Cola Marketing-Strategen. Die Vereinigung von happiness, universal love und Coke begeisterte Millionen. Der Spot endet mit der Botschaft, dass …
Genuss – weniger ist mehr
Joachim Bauer, Professor für Psychoneuroimmunologie in Freiburg, warnt in einem Interview mit der WELT vor einem zunehmenden Verlust unserer Fähigkeit zur Selbststeuerung. Demnach macht das digitale Zeitalter Menschen zunehmend zu Getriebenen, die den Gesetzen von Reiz und Reaktion ausgeliefert sind: Wer auf jedes Pling aus dem Smartphone reagiert, wird zu einer Reiz-Reaktions-Maschine und hat aufgehört, seinen Rhythmus selbst zu bestimmen, so Bauer. Die Analogie zum Essen und Trinken liegt auf der Hand: Unsere Wege sind …
Essen gucken – wie einsam ist das denn?
Wie einsam ist das denn? Zum Essen kommen ist Out – In ist dagegen „Essen gucken“ – zumindest in Südkorea. Einer der großen Webtrends ist dort, Menschen auf YouTube live beim Essen zuzuschauen. Sabine Schlimm berichtet auf ihrem Blog „Schmeckt nach mehr – vom Essen und von den Gefühlen“ über den asiatischen Megatrend: „Das Ganze ist unter dem Begriff Mukbang bekannt, und einige der digitalen Esshibitionisten sind dadurch zu Stars geworden, die von ihrer Tätigkeit …
Robert Pfaller: Vom echten Genuss
Wofür es sich zu leben lohnt – darüber hat der österreichische Philosoph Robert Pfaller ein ganzes Buch geschrieben – und damit ein Plädoyer gegen moderne Genussfeindlichkeit und für mehr Lebensfreude vorgelegt. Heute druckt der Kölner Stadt-Anzeiger (leider nur in Print) unter dem Titel „Man muss nicht immer vernünftig sein“ ein ganzseitiges Interview mit dem Genussprediger, in dem er sein Credo präzisiert: „Was uns abhanden gekommen ist, sind nicht die Genüsse, sondern die Fähigkeit, sie als …
Endspiel : Grillen – Jubeln – Siegen!
Wir wollen dafür sorgen, dass ihr noch ein paar Grillpartys mehr feiern könnt. (Thomas Müller) „Wenn wir ehrlich sind, hat sich die Welt in diesen letzten Wochen auf einen fantastischen Tunnelblick verengt. Wir empfinden die Nachrichten in den Halbzeitpausen als surreale oder störende Unterbrechungen. Unser Blick hinaus in jene andere Welt, die wir verlassen haben, wird abgebrühter.“ Matthias Matussek liefert in der WamS eine (nicht nur) augenzwinkernde Analyse dessen, was die WM und das Endspiel …
„Veggie-Day? Bei uns nicht machbar – schon gar nicht vor den Wahlen!”
Der Vorschlag der Grünen, einen Veggie-Day in Kantinen einzuführen (siehe auch den gestrigen Blogeintrag), hat unglaublichen Wirbel entfacht und ganze Shitstürme im Web ausgelöst. Prof. Christoph Klotter, Ernährungspsychologe an der Universität Fulda, analysiert im Gespräch mit Friedhelm Mühleib die Gründe, die hinter dem öffentlichen Aufschrei stehen: Mühleib: Wie lässt sich so viel Aufregung um ein bisschen weniger Fleisch in unserem Ernährungsalltag erklären? Klotter: Der Veggie-Day wird von vielen als Reglementierung in einem sehr intimen Bereich …