Wie der Herr, so’s Gescherr: Auch Haustiere leben in einer Zweiklassengesellschaft. „Womit kann ich meinem Weimaraner bloß zu Weihnachten eine Freude machen?“ Eine Frage, die derzeit wieder zahlreiche Hundebesitzer*innen der Upper Class quält. Sie werden fündig in ICON – der Magazinbeilage der Welt am Sonntag (WamS) für gut Betuchte.
Dort gibt es den von Pharell Williams für Louis Vuiton kreierten Fressnapf zum Preis von schlappen 1.800 Euro. Da kann man wirklich nur noch WAU sagen – (..falls einem die Spucke nicht völlig wegbleibt). Wer seinem Hund ein solch geschmacklos-häßliches Trashteil vorsetzt, sollte sich schämen.!
In derselben Ausgabe der WamS findet sich ein Bericht über Menschen am unteren Ende der Einkommensskala und ihre tierischen Lebensgefährten. Über jene Alten und Armen, bei denen Struppi und Miezi aus Plastik- oder Blechnäpfen fressen – wobei der immer öfter leer bleibt. Wozu müssen sich diese Leute noch ein Haustier halten? Weil so ein vierbeiniges Wesen für einsame Menschen mit wenig Geld in vielen Fällen die einzige Quelle für Zuwendung ist und nicht selten der einzige Grund, morgens überhaupt aufzustehen. Wenigstens einige von ihnen haben das Glück, in der Nähe einer der ca. 50 Tiertafeln zu leben, die es inzwischen in Deutschland gibt. Wobei es Futter für Fiffy nur bei Nachweis der Bedürftigkeit gibt – also gegen Vorlage des Rentenbescheids vorlegen oder den Beleg über Bezug von Bürger- oder Arbeitslosengeld.
Mr. Williams und Louis Vuitton hätten übrigens für den dreisten Versuch, ein paar hirnlose Reiche zu verarschen, eine saftige Strafe verdient. Sie sollten die Hälfte der Umsätze aus diesem Scherzartikel an die Tiertafeln spenden müssen.