Das Wort zum Sonntag – gerade gelesen in „Wer wir waren“ – dem kürzlich erschienen literarischen Testament des im vergangenen Jahr allzu früh verstorbenen Roger Willemsen. Was für ein kluger Gedanke:
Wir waren jene, die wussten, aber nicht verstanden, voller Informationen, aber ohne Erkenntnis, randvoll mit Wissen, aber mager an Erfahrung. So gingen wir, von uns selbst nicht aufgehalten.“
Ein Gedanke, der unser Verhältnis zum großen Ganzen, zum Weltgeschehen, genauso beschreibt wie den Umgang mit vielen Dingen im Kleinen: Wie konfus sind wir doch auch z. B. im Umgang mit Ernährung, Essen und Trinken. Jeder weiß alles, weiß hundertprozentig, was richtiges und gesundes Essen ist. Jeder zitiert Experten, Studien und schlaue Bücher. Von der (Selbst-)Erkenntnis, was dem eigenen Körper wirklich gut tut, ist man weit entfernt. Erfahrung aus achtsamem Umgang mit der Nahrung – dafür ist keine Zeit. Schließlich müssen wir weiter. Aufhalten können wir uns mit so etwas nicht.
Ich versetze mich immer in die Lage, was ich essen würde, wenn es keine Discounter und Supermärkte usw geben würde. Dann kommt man automatisch auf Lebensmittel ala Steinzeit Diät oder Low Carb bzw. Ketogene Diät.
Hatte damals extrem viele Probleme mit Allergien usw. doch durch die Umstellung auf die sog. Steinzeitdiät wurden die Übel schnell besser und bin jetz zu ca. 95 % geheilt!
Der Mensch ist das einzige Lebewesen, dass dumm genug ist, sich seine Lebensmittel selbst kaputt zu machen mit den ganzen Chemikalien, Klonen, DNA Veränderungen usw.
Wollte ich nur mal loswerden 🙂
LG Marie
Die Esskultur wandelt sich im Gleichschritt mit dem Weltgeschehen. Irgendwie wird sie ja zunehmend verrückt, … die Grenze der Unvernunft.
Trotzdem boomen “bodenständige” Trends, die sich gegenläufig zum vermeintlich vernünftigen “Eat Healthy raw vegan Smoothie Hype ” an der Tradition orientieren. Beispiel: deftige Alpenländische Küche oder Landhausküche! Meist irgendwas mit Fleisch, selten davon wenig. Leider geil, … zumindest für 97% der Befragten der jüngsten Forsa-Studie.
Ja, unbeschwerter Genuss ist inzwischen eine hochkomplexe Angelegenheit. Ein Luxusproblem?! Vor der Ära der Fleisch-Mafia freute man sich einfach auf den “Sonntagsbraten” und gut war´s. Einfach so.
An Guaden für Alle! Hauptsache Ihr habt Spaß
Stephan, der gerne freihändig kocht
So lange “Ernährung” und “Ernährungskommunikation” ein lukratives Geschäft ist, so lange man mehr mit Gleichmacherei, Einheitspredigten und Präventionskampagnen verdienen kann, als mit individualisierter Ernährungstherapie, die sich dem Einzelnen und SEINEN persönlichen Essbedürfnissen zuwendet; so lange die Ernährungspolitik nicht “neutral” ist, was sie behauptet, sondern sehr eng mit Lobbyisten der Lebensmittelwirtschaft, der Pharma verknüpft ist, so lange “anders Denkende” unserer Zunft in unserem Land mundtot gemacht werden und “Priming” und “Simplifizierung” mittlerweile DIE Marketinginstrumente der Ernährungs-Gurus sind und auch noch funktioniert, so lange wird dieser kluge Mann wohl recht behalten….
“Sich nicht einverstanden erklären” und “verstehen wollen”, sich “aufhalten lassen” – das wird dann wohl die Aufgabe der nächsten Generation sein und von ein paar Wenigen…
Wir heißen prof.eat Ernährungsberater und sind “die Anderen”….bei denen es NICHT um Wissen, NICHT um Information, NICHT um Tipps, Tricks, Ratschläge und NICHT um DIE eine gesunde Ernährung geht, NICHT um Empfehlungen für Jedermann und schon gar NICHT darum, Menschen vorzuschreiben, wie sie zu leben haben, wie sie zu essen, was sie zu trinken haben…Bei uns geht es NUR um Menschenwohl, um persönliche Zuwendungsmedizin, um echte Beratung im Sinne von “Hilfe zur Selbsthilfe” – um Er-KENNTNIS, Erfahrung und VERSTEHEN, was is(s)t….denn: ESSEN ist mehr als Ernährung und ohne Essen ist Ernährung nichts! – und beim Essen, ja bei echten Ess-Erfahrungen, da brauchen Menschen mehr Unterstützung denn je….
“Viele von uns verstehen mehr von Därmen und Verdauung aber immer weniger von Essen, Viele wissen mehr über Ernährung, kennen und ehren die Rezepte ihrer Großmütter aber nicht; wir verehren und huldigen den neuen Ernährungslehren, aber vertrauen unseren eigenen Gefühlen nicht und misstrauen unserer eigenen Esskultur? Wir verbringen mehr Zeit mit Geld verdienen, als wir uns Zeit nehmen mit unseren Liebsten am Tisch zu sitzen, zu lachen, zu reden, uns nahe zu sein? Viele von uns besitzen die teuersten Küchen doch nach gutem Essen riecht es nie? Diese Küchen sind zwar stylisch, doch kalt und leer, weil Kochen Liebe ist? Wir sorgen uns um die Gesundheit unserer Kinder, doch für sie gutes Essen zuzubereiten, mit ihnen bei Tisch zu sitzen, dafür ist keine Zeit? Viele vertrauen sich irgendwelchen Zetteln, Listen an, um sich “sicher” zu fühlen und bemerken nicht, wie diese Entfremdung von sich selbst zu immer mehr Verunsicherung führt?”
Verantwortung für sich selbst, tiefergehende soziale Beziehungen, sich nicht fremdbestimmen lassen…..ja diesen Prozess begleiten wir gerne – gerade WEIL wir R.W. zustimmen, wenn er dazu aufruft, selbst zu denken…und die Zukunft, auch die der Ernährung und Gesundheit nicht den “Machern und Mächtigen” zu überlassen, sondern Essen und Trinken und Gesundheit wieder in die Hände der Menschen selbst zu legen.
Wo ist es hin, das gute alte “Bauchgefühl” als individueller Seismoproph gesunder Ernährung? Erst langsam widmet sich die Wissenschaft genau diesem Phänomen, nur nennt es sich heute Mikrobiom….