Der Preis für Katzenfutter sollte verdoppelt werden – der Zusatzumsatz wird von den Herstellern als Steuer abgeführt, mit der der Staat endlich bundesweit ein vernünftiges Schulessen finanziert. Diese Forderung müsste jedem spätestens nach der Lektüre des Katzenfuttertests im aktuellen Heft der Stiftung Warentest einleuchten. „Viele Katzen sind zu dick“. konstatiert die Stiftung und klärt auf: Übergewicht kann auch bei der Katze zu Diabetes und Gelenkerkrankungen führen – arme Katze! Damit die Katze gesund, zufrieden und normalgewichtig bleibt, hat die Stiftung 33 Feuchtfutter getestet. Drei davon wurden mit sehr gut, vier weitere mit gut getestet.
So weit so gut. Bei der Bewertung beschweren sich die Tester zwar ausgiebig über Defizite in der Mineralstoffzusammensetzung vieler Produkte. Doch mit keinem Wort bemängeln sie die teils unverschämt hohen Preise der Produkte. Bei 13 davon (ca. 40%) liegt der Preis für eine Tagesration über einem Euro. Mit 4,05 Euro pro Tagesration schlägt das Produkt „Royal Canin“ dem Geldbeutel den Boden aus. Genau dieses Produkt wird zudem abgewertet (‚mangelhaft‘) – aber beileibe nicht wegen des zu hohen Preises, sondern auf Grund von Defiziten in der ernährungsphysiologischen Qualität. Der Fairness halber sei gesagt, dass es auch anders geht – das zeigen die drei mit ‚sehr gut‘ getesteten Produkte: Sie kosten nur 20, 21 bzw. 31 Cent pro Tagesration.
Vier Euro für eine Tagesration Katzenfutter – das ist fast schon skandalös angesichts der Tatsache, dass ein Schulessen für Grundschüler hierzulande vielerorts nicht mehr als zwei Euro kosten darf. Der Hartz IV – Regelsatz für eine Tagesration Kinderfutter (Nahrungsmittel und Getränke für Kindern bis 13 Jahren) liegt bei 3,46 Euro. Das wäre glatt eine Katzenfuttersteuer wert. Nach Angaben von Test wurde 2012 an die ca. 8,2 Millionen Katzen in Deutschen Haushalten Fertigfutter im Wert von mehr als 1,5 Milliarden Euro verfüttert. Das sollte ruhig das Doppelte kosten, und mit dem Einnahmen aus dieser Steuer wird bundesweit endlich ein vernünftiges Schulessen finanziert.
Je nun. Ich denke gerade an die vielen betagten Singlehaushalte, die mit ihrer zumeist kleinen Rente eher der Katze oder dem Fiffi als sich etwas Vernünftiges zu essen kaufen. Immerhin wärmen sie das Herz ihrer vereinsamten Halter.
Je nun – dann werden alleinstehende Senioren über 70 meinetwegen im Rahmen einer Ausnahmeregelung von der Steuer befreit. Bedingung: Vorlage eines Rezeptes vom Hausarzt mit Verordnung einer Katze als Antidepresivum.
Ihr Plädoyer zur Finanzierung eines “vernünftigen Schulessens” bekommt meine vollumfängliche Zustimmung … leichter wäre es jedoch, wenn man zuerst die öffentlichen Fördergelder von der sinn- und nutzlosen Pflanzenkost-Marketing-Kampagne “5-am-Tag” abzieht und das Geld stattdessen dafür einsetzt, dass die Kinder in deutschen Schulen was Ordentliches auf dem Teller haben.