„Wer kann Geschmack besser bewerten, Köche oder Kritiker?“ fragt Tobias Haberl den Hamburger Szenekoch Tim Mälzer. Der hält mit seiner Meinung über die Gastrokritiker im Interview für die Zeitschrift essen&trinken nicht hinterm Berg: „In meinen Augen immer der, der gekocht hat. Geschmack ist so emotional und subjektiv. Jeder lässt seine persönlichen Erinnerungen in das Urteil mit einfließen. Und wenn mir jemand erzählt, dass mein Fisch falsch gekocht ist, weil ich gern ein bisschen mehr Säure dran geben, dann frage ich zurück: Falsch für wen? Für was? Mir schmeck er so. Oder gibt es eine Geschmackspolizei?“
Ob sich die Testesser des Restaurantführers Gault Millau, dessen neueste Ausgabe gerade erschienen ist, als Geschmackspolizisten sehen, vermag ich nicht zu beurteilen. Tim Mälzer haben sie jedoch allenfalls Mittelmaß bescheinigt und geben ihm zudem auch noch gute Ratschläge mit auf den Weg, wie das Medien Portal Meedia berichtet: “Es wird Zeit, dass sich Tim Mälzer, der sonst so viele Ideen hat, um seine Gastronomie kümmert; der TV-Ruhm und ein angenehmes Ambiente sind für kein Restaurant eine ständige Erfolgsgarantie.“ Für Mälzers “Bullerei” im Hamburger Schanzenviertel vergaben sie gerade mal zwölf von 20 möglichen Punkten. Die Begründung: „Alles in Ordnung, aber alles nicht so richtig erwähnenswert.”
So muss Mälzer wenigstens seine Meinung über die notorischen Gastro-Nörgler nicht ändern, die er bereits vor Jahren der WELT kundgetan hat: “Ganz ehrlich, der Gault Millau soll mich am Arsch lecken. Den nehme ich seit Jahren nicht mehr ernst. Die meisten Restaurant-Kritiker sind in meinen Augen überbewertet, die können doch selbst nicht mal einen Liter Wasser kochen.” Viel kümmern um sein Restaurant kann sich Mälzer allerdings nicht – bei der Häufigkeit seiner TV-Auftritte. Aktuell ist er in der Jury von „The Taste“ auf Sat 1 dabei – einer Koch-Kopie von „The Voice“, die bei der Premiere gestern abend zumindest von den Zuschauern abgewatscht wurde: “Sat 1 muss bei “The Taste” noch einmal kräftig nachwürzen.” schreibt das Marketing-Portal HORIZONT. “Die erste Folge der neuen Kochshow lockte am Mittwoch gerade einmal 2,36 Millionen Zuschauer an den Tisch und kam im Gesamtpublikum nicht über einen einstelligen Marktanteil hinaus. In der jungen Zielgruppe reichte es immerhin für einen soliden zweistellen Wert.“ Dabei war Mälzer noch der Witzigste in der Runde der vier Juroren, die sich teilweise eher einen müden bis langweiligen Schlagabtausch lieferten bei der Bewertung ihrer Kandidaten. Drei Stunden Gequatsche über Gerichte, die der Zuschauer nicht einmal richtig sehen kann, dafür braucht es schon erheblich Sitzfleisch und Nerven.
Absolut korrekte Meinung und immer noch aktuell. Einfach schrecklich arrogant, verbissen und unsympathisch. Man kann ihn echt nicht mehr sehen. Schade, am Anfang seiner Karriere war er toll.
” Die meisten Restaurant-Kritiker sind in meinen Augen überbewertet, die können doch selbst nicht mal einen Liter Wasser kochen.””
ein restaurantkritiker ist auch kein koch. der muss nicht kochen, sondern schmecken und beurteilen.
ich glaube die meisten filmkritiker könnten auch keinen film selbst drehen.
mälzer wird immer unsympathischer – ein arroganter tv-heini, der seine rübe überall reinhält und für alles experte ist, aber eigentlich nix wirklich kann.