Schöne neue Einkaufswelt: Als Sensation bezeichnen Experten ein Pilotprojekt des Handelsunternehmens Tengelmann. In einer neu eröffneten Kaiser’s-Filiale in der Berliner Knesebeckstraße testet das Unternehmen eine (im wahrsten Sinne des Wortes) wegweisende Indoor-Navigation. „Kaiser’s Shoppingbegleiter“ zeigt dem Kunden als App für Handys und iPad den Standort von Produkten und arbeitet (angekündigt für die nächste Version der App) den Einkaufszettel auf dem kürzesten Weg ab.
Wenn die Oma den Enkel zum Einkaufen schickt, ist der genervt: Wo finde ich das ganze Zeug, das Oma braucht – und wer soll das Gekrakel auf dem Einkaufszettel lesen? Ein Szenario, das im Zuge des demographischen Wandels eher häufiger werden wird – oder? Es kommt ganz anders: Gerade hat Tengelmann als erster deutscher Händler eine Instore-Navigation für Kunden auf I-Pad und Smartphone herausgebracht. Die App „Kaiser’s Shoppingbegleiter“ zeigt den Standort eines gesuchten Artikels im Supermarkt oder sogar die Regalplätze eines kompletten Einkaufszettels. Das hilft nicht nur Enkeln, sondern auch allen Eiligen, die genervt sind, weil wieder mal niemand da ist, den man fragen kann. Die möglichen Kehrseiten der App: Sie hilft nicht nur dem Kunden, auch für den Händler könnte sie einen Rationalisierungseffekt bringen, mit dem sich potenziell Personal einsparen lässt. Eine weitere: Zudem bietet die neue Dimension des Smartphone-unterstützten Einkaufs auch für mehr Werbung ungeahnte Möglichkeiten, so die Lebensmittelzeitung (LZ) in einem (leider nur in Print und für online-Abonennten zugänglichen) ausführlichen Bericht. Anngefangen von der Zustellung von Produkt- und Preisinformationen während des Einkaufs bis zum Hinweis auf Sonderangebote oder Aktionen beim Passieren eines Regalbereichs wird da vieles möglich sein, womit man den Verbraucher nerven kann.
Die Technologie für die Indoor-Navigation, das ähnlich funktioniert wie ein Navigationssystem im Auto, stammt vom Berliner Softwarehaus 1000hands AG. Der Vorstand der 1000hands AG, Dr.-Ing. Bernd Müller, sieht in der Pilotinstallation bei Kaiser´s den ersten Schritt hin zum App-gestützten Einkauf: „In 5 Jahren verfügt jeder Baumarkt, jede Shopping-Mall, jeder Supermarkt über Navigationshilfen für seine Kunden. Das nervige Suchen nach Produkten hat damit eine Ende“.
Im dem Segment der Indoor Positionsbestimmung gibt es bereits seit etlichen Jahren Anbieter wie infsoft (www.infsoft.de), die Lösungen für Flughäfen, Shopping Center, Industrieareale, Messen etc. anbieten. Die Technologie basiert hier auf WiFi, BLE (Beacons) und den Smartphonesensoren.
Wofür Apps, wenn sich dies hier bald ausdehnt.
https://www.gizmodo.de/2013/06/05/tschuss-supermarkte-amazon-will-frische-lebensmittel-ausliefern.html
Städte und Supermärkte waren gestern… Mir graut’s vor diesem Bild!
… wohin dann nur mit all der gesparten Zeit? Über einen wundervollen Gemüsemarkt schlendern ist dann wohl auch irgendwann Schnee von gestern. Stadtbummel jedenfalls ist dann auch out, denn da gibt’s ja dann nur noch Telco-Shops, Starbucks und Werbung für Amazon. Gut nur, dass es zu jedem Trend schnell auch den Gegentrend gibt. Ich jedenfalls gehe jetzt erstmal in den Garten sonnenreife Kirschen und Himbeeren “shoppen” 🙂
warum so umständlich? Navi, kürzester Weg… pfhhh. Die nächste Stufe der schönen neuen Digital-World ist längst gezündet – und zwar dort wo inzwischen alles ein bisschen schneller geht als hier: in den Metropolen Asiens wie z.B. Singapur. Und so geht’s: Einkaufs-App, Bushaltestelle, Barcodes vom Shopping-Werbeplakat scannen und zack ab nach Hause (siehe link https://trendwatching.com/trends/etailevolution/?eisforeverywhere), dort angekommen steige ich aus dem Bus und schwupp, wird mein Einkauf delivered.
Essen muss man aber glaube ich schon noch selbst. Na dann, wohl bekomms.