Seit Tagen lagern Dutzende von Reportern mit aufnahmebereiten Mikrofonen und Kameras erwartungsvoll am Rande des Sommerlochs. Das Warten wurde jetzt belohnt. Gestern sind die ersten Ungeheuer aus den Tiefen des Lochs aufgetaucht. Es soll sich um zwei besonders große Exemplare der Gattung „Ungeheuer Bedeutungslos“ gehandelt haben. Nach einer ersten Schwarmanalyse gehören sie den Fraktionen der CDU und FDP an. Während die Leittiere der Schwärme derzeit komplett in Richtung Süden abgetaucht sind, konnten die beiden als die daheimgebliebenen Lochhocker Wanderwitz und Lotter identifiziert werden. Zwei Exemplare also, die bisher noch nie aufgetaucht sind – schon gar nicht in den Medien. Für Ungeheuer der Spezies „Bedeutungslos“ ist dies eine beachtliche Leistung, die eine ungewöhnliche Ursache zu haben scheint: Den nötigen Auftrieb verschaffte ihnen eine krankhafte Verdauungsstörung. Wie so oft war BILD ganz vorne mit dabei, als sich die beiden über die Folgen schlechter Ernährung im Sommerloch beschwerten. Nur dank der Geistesgegenwart der BILD-Reporter konnte das kurze Auftauchen festgehalten werden. „Das Problem ist und bleibt die Verfettung unserer Kinder!“ blubberte Lotter und forderte ein Fast Food Verbot. „Mehr Steuern für die Dicken“ – oder so ähnlich – blabberte Wanderwitz. Und schon verschwanden beide wieder in der Versenkung.
Bereits kurz nach dem sensationellen BILD -Bericht meldete sich – wie immer ungefragt – das SPD Gesundheitsorakel Karlchen (Lauterbach) aus dem wohlverdienten Grillurlaub. Sein Urteil ( ausnahmsweise kurz und bündig): „Ungeheurer Schwachsinn!“ – Und damit hat er sogar recht. Der Ernährungsexperte Dr. Friedhelm Mühleib forderte in seinem Weblog wohl-bekomms ein Fütterungsverbot für sensationshungrige Reporter im Sommerloch, da ansonsten die Gefahr einer unerträglichen medialen Umweltverschmutzung mit unabsehbaren Folgen für die mentale Gesundheit der Bürger drohe.